Große Löcher zumachen …

Ehemalige Borddurchführungen werden endlich verschlossen!

Laminieren

Hier zeige ich, wie ich die ganz großen Löcher verschlossen habe.

Auch in strukturell hoch belasteten Bereiche wie z. B. dem Rumpf kann man so vorgehen …

… also Risse durch z. B. Grundberührung usw. können so repariert werden.

Es gibt in den diversen Verarbeitungshinweisen immer wieder unterschiedliche Meinungen, ob man zuerst die größte oder die kleinste Scheibe einlaminiert – ich habe mich für die größte zuerst entschieden.

Ebenso wird nicht jeder ein Abreißgewebe als notwendig betrachten, aber die Verarbeitung war damit sehr erleichtert und es kann ja jeder machen wie er will.

Hier mal meine Vorgehensweise:

 

Laminieren
Begonnen wird mit dem schrägen Anschleifen der Löcher, d.h. die Wand wird schräg bis zum Loch hin auf fast Null runter geschliffen. Dabei sollte man sich an das Verhältniss 1:12 halten – bei einer Dicke von 4 mm GFK wird z.B. ein Loch mit D = 50 auf einen D = 146 konisch aufge- schliffen.
Im Beispiel habe ich mich nicht exakt daran gehalten, da ich sonst in den Knick gekommen wäre. In der Motorwanne treten aber auch nicht solche Belastungen auf.

 

LaminierenVon der Innenseite wird nun eine mit 1mm Schaumstoff und PE Folie belegte Sperrholzplatte gegen gespannt (Dünner Schaumstoff um Unebenheiten aus zu gleichen).
Natürlich kann man vorher auch von Innen mit 2 oder 3 Lagen Glasfasern auf laminieren.

 

LaminierenAuf das Loch wird nun eine Folie geklebt, der äußere und der innere Rand angezeichnet. Somit hat man schon mal die oberste und unterste Lage des Laminates.
Je nach dem wieviele Lagen man macht, werden nun gleichmäßig sich verkleinernde ‚Scheiben‘ gezeichnet, auf die Matten aufgelegt und exakt ausgeschnitten. Hierbei sehr exakt arbeiten, da dies das Laminieren erleichtert!
PS: Laßt es eine Frau machen – die können das besser ;-).

 

LaminierenAls erste Lage kommt eine PE-Folie auf den Tisch. Die einzelnen Scheiben nach Größe (und evtl. Richtung!!!) sortiert plazieren.
Kleber vorbereiten (ich verwende für so was nur Epoxy).
PS: Bei einem Kreis spielt die Richtung keine Rolle, bei unförmigen Löchern wird’s wichtig!

 

LaminierenBeginnend mit dem größten Ausschnitt wird Harz auf der Matte verteilt.
Am Anfang lieber kleine Portionen aufschütten und verteilen – auf keinen Fall zu viel Harz verwenden. Es muss jede Lage ordentlich durchtränkt sein, dies sieht man an der Farbe der Matte – die wird leicht trüb.

 

LaminierenNächste Lage auflegen und wieder gleichmäßig mit nicht zu viel, aber auch nicht zu wenig Harz tränken.
Dabei schon auf Luftblasen achten und mit dem Pinsel ‚ausstupfen‘.

 

Laminieren
Lage für Lage auflegen und mit Harz tränken.

 

Laminieren
Alle Lage platziert und getränkt.

 

Laminieren
Abreißgewebe auf das Laminat auflegen.

 

LaminierenMit einer Spachtel das überschüssige Harz von der Mitte nach Außen ziehen. Dabei auch etwaige Luftblasen nach außen ziehen.
An der Verfärbung des Gewebes sieht man, ob ausreichend Harz vorhanden ist.

 

LaminierenPE Folie auf das Abreißgewebe legen, damit erleichter man sich das Umdrehen und es gibt keine Sauerei.
Warum Umdrehen?
Dadurch liegt die richtige Lage (also die größte Matte) oben!

 

Laminieren
Das ganze Paket nun umdrehen – durch die Folien auf beiden Seiten (also oben und unten) lässt sich das Ganze sehr einfach und kompakt handhaben.

 

Laminieren
Entfernen der oben liegenden Folie (also auf der vorher unten liegenden Seite -> also die Seite, mit der ersten und größten Matte).

 

LaminierenAufsetzen des gesamten Laminates auf das Loch.
Dabei möglichst sofort an der richtigen Position ansetzten, da ein Verschieben nur schwer möglich ist.

 

Laminieren
Laminatpaket mit Abreißgewebe und als oberste Lage noch die Folie.

 

Laminieren
Mit einem Spachtel das Laminat andrücken und dabei das überschüssige Harz (sollte nicht zu viel sein!) wieder von der Mitte nach Außen drücken.

 

Laminieren
PE-Folie vorsichtig von der Ecke beginnend abziehen.

 

Laminieren
Und zum Schluß nochmal mit dem Spachtel alles sauber andrücken.

 

LaminierenAm nächsten Tag kann das Abreißgewebe entfernt werden. Durch das Abreißgewebe gibt es nur kleine Überstände am Rand und diese lassen sich leicht bündig schleifen.
Durch den schwarzen Markierungsstift sieht es jetzt etwas verschmiert aus – es kommen aber noch einige Lagen Primer + Füller + Lack drüber, so das hier nichts durchschlagen kann.